Nachhaltige Baustoffe: Das ist wichtig

Nachhaltige Baustoffe – von Holz über Lehm bis zu Hanfbeton

Holz, Bambus, Kork – nachhaltige Baustoffe binden CO2 und sind biologisch abbaubar. Indem sie energieintensive Materialien wie Beton und Stahl ersetzen, trägt ihr Einsatz im Bauwesen wesentlich zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei. Bei der Eindämmung des Klimawandels sind nachhaltige Baustoffe deswegen entscheidend. Gerade der verstärkte Einsatz von Holz eröffnet neue Möglichkeiten, die Nachhaltigkeit im Bauwesen – auch in der Aufzugbranche – weiter voranzutreiben. Im Folgenden erfahren Sie mehr über nachhaltige Baumaterialien, ihre Vorteile und Einsatzgebiete.

Veröffentlicht 19.09.2024

Definition: Nachhaltige Baustoffe

Nachhaltige Baustoffe sind umweltfreundlich, schonen natürliche Ressourcen und lassen sich wiederverwerten. Ihre Herstellung und ihre physikalischen Eigenschaften unterscheiden sie von konventionellen Baustoffen wie Stahl oder Beton.

Ein Beispiel: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff mit einer geringen bis negativen CO2-Bilanz. Im Vergleich zu Beton und Stahl hat Holz eine hohe Festigkeit bei relativ geringem Gewicht und ist flexibler einsetzbar. Jedoch ist der Baustoff anfälliger für Feuchtigkeit und Feuer. Durch Brandschutz- und Imprägniermittel lässt sich die Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit jedoch erhöhen. Auch die Herstellung unterscheidet Holz von konventionellen Baustoffen. Denn Holz wird kontrolliert angebaut und gewonnen. So wird im Idealfall für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt. Das erhält den Wald und sichert weitere Baustoffe.

Weitere umweltfreundliche Baustoffe und ihre Eigenschaften sind:

Lehm und Adobe

  • Eigenschaften: Lehm und Adobe (sonnengetrocknete Lehmziegel) haben eine geringe Umweltbelastung, sind vollständig recyclebar und können aufgrund ihrer thermischen Masse die Innentemperatur regulieren.
  • Herstellung: Häufig wird Lehm vor Ort gewonnen und verarbeitet. Das reduziert Transportkosten und -emissionen. Adobe ist eine Mischung aus Lehm, Sand, Stroh und Wasser und trocknet an der Sonne.
  • Besonderheiten: Im Vergleich zu industriell gefertigten Baustoffen ist Lehm energieeffizient in der Herstellung. Allerdings ist er weniger belastbar als Beton und erfordert Schutz vor Witterungseinflüssen.

Hanfbeton

  • Eigenschaften: Hanfbeton ist ein Gemisch aus Hanffasern, Kalk und Wasser. Er ist leicht, isolierend und atmungsaktiv, was ihn ideal für den Bau von energieeffizienten Häusern macht.
  • Herstellung: Hanf wächst schnell und benötigt wenig Wasser sowie keine Pestizide. Die Fasern werden geerntet, mit Kalk vermischt und dann zu Hanfbeton verarbeitet.
  • Besonderheiten: Hanfbeton hat eine geringere Druckfestigkeit als herkömmlicher Beton und wird daher hauptsächlich für nicht tragende Wände verwendet. Vorteilhaft sind seine isolierenden Eigenschaften und sein niedriger CO2-Fußabdruck.

Bambus

  • Eigenschaften: Bambus ist ein schnell wachsender Rohstoff, der eine hohe Zug- und Druckfestigkeit hat. Flexibel, leicht und stabil beschreibt den nachhaltigen Baustoff sehr gut.
  • Herstellung: Bambus wächst auf Plantagen und lässt sich innerhalb weniger Jahre ernten. Er kommt häufig in Form von Stangen oder Platten im Bau zum Einsatz.
  • Besonderheiten: Im Vergleich zu Harthölzern wächst Bambus viel schneller. Allerdings ist er in feuchten Umgebungen anfälliger für Schimmel und Insekten.

Kork

  • Eigenschaften: Kork ist leicht, wasserabweisend, feuerbeständig und ermöglicht eine gute Wärmedämmung. Zudem ist er elastisch und lässt sich nach seiner Verwendung wiederverwerten.
  • Herstellung: Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, die alle neun bis zwölf Jahre geerntet werden kann – ohne den Baum zu schädigen. In Form von Platten oder Granulat wird mit Kork im Bauwesen gearbeitet, zum Beispiel für Fußböden.
  • Besonderheiten: Kork ist im Vergleich zu synthetischen Dämmstoffen nachhaltiger, aber auch teurer.

Welche Vorteile hat der Einsatz von nachhaltigen Baustoffen im Bauwesen?

Der Einsatz von umweltfreundlichen Baustoffen im Bauwesen bietet ökologische, ökonomische sowie soziale Vorteile:

  • Schonung natürlicher Ressourcen: Nachhaltige Baustoffe wie Holz, Bambus oder Hanf wachsen schneller nach, als sie abgebaut werden. Das schützt die natürlichen Ressourcen der Erde und stellt eine kontinuierliche Verfügbarkeit sicher.
  • Reduzierter Energieverbrauch bei der Herstellung: Die Herstellung von nachhaltigen Baustoffen erfordert weniger Energie im Vergleich zu herkömmlichen Materialien wie Stahl oder Beton.
  • Geringere CO2-Emissionen: Viele nachhaltige Baustoffe, insbesondere Holz, binden Kohlenstoff aus dem CO2 während ihres Wachstums und tragen so zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei. Auch Recyclingprozesse für Materialien wie Beton oder Metall reduzieren den CO2-Ausstoß im Vergleich zur Neuproduktion.
  • Verbesserte Energieeffizienz von Gebäuden: Materialien wie Lehm, Hanfbeton oder Kork ermöglichen eine ausgezeichnete Wärmedämmung, was den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung von Gebäuden senkt. Dadurch werden die Betriebskosten und die Umweltbelastung reduziert.
  • Weniger Abfall und Umweltverschmutzung: Nachhaltige Baustoffe sind oft biologisch abbaubar oder recyclebar, was die Menge an Bauschutt reduziert und die Belastung von Deponien verringert. Recyclingbeton beispielsweise besteht aus Abbruchmaterialien, anstatt aus neuem Schutt.
  • Gesundheitliche Vorteile: Viele nachhaltige Baustoffe enthalten keine schädlichen Chemikalien oder flüchtigen organischen Verbindungen, was zu einer guten Luftqualität in Innenräumen und einem gesunden Wohnklima beiträgt.
  • Längere Lebensdauer und geringerer Wartungsaufwand: Einige nachhaltige Baumaterialien, wie beispielsweise Holz oder Bambus, haben eine besonders hohe Lebensdauer und benötigen weniger Wartung, was die Gesamtkosten über die Lebensdauer eines Gebäudes senkt.

Das sind die Vorteile von Holz als Baumaterial 

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  • Verfügbarkeit: Holz ist weltweit reichlich vorhanden und leicht zugänglich.
  • Langlebigkeit: Mit richtiger Pflege hat Holz eine lange Lebensdauer.
  • Nachhaltigkeit: Holz bindet Kohlenstoff aus dem CO2 und ist eine nachwachsende Ressource.
  • Leichtes Baumaterial: Holz ist leichter als Beton oder Stahl.
  • Hohe Druck- und Reißfestigkeit: Holz ist sowohl druck- als auch zugfest.
  • Wärmebeständigkeit: Holz isoliert gut gegen Strom und Wärme.
  • Kontrolliertes Brandverhalten: Holz verkohlt gleichmäßig und bleibt länger stabil.
  • Hoher Vorfertigungsgrad möglich: Holzbauteile können vorgefertigt und schnell montiert werden.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Holz ist leicht zu bearbeiten und vielseitig einsetzbar.

Nachhaltige Baustoffe: Wo kommt Holz zum Einsatz?

Holz findet in zahlreichen Bereichen des Bauwesens Anwendung und kann dabei traditionelle Materialien wie Beton, Stahl oder Ziegel ersetzen. So zum Beispiel im Hausbau. Mit der Holzrahmenbauweise lassen sich Häuser errichten, die eine hervorragende Wärmedämmung bieten.

Auch im Hochbau, wo üblicherweise Stahl und Beton dominieren, ermöglicht der Einsatz von Massivholzkonstruktionen die Errichtung großer, stabiler Gebäude. Innenräume und Möbel profitieren ebenfalls vom Einsatz von Holz, das hier Kunststoffe und Metalle ersetzt. Das sorgt für natürliche und warme Innenräume, die gleichzeitig umweltfreundlich und langlebig sind.

Mehr zu Nachhaltigekeit bei KONE finden Sie hier.

Insight: Aufzugsschächte aus nachhaltigen Baustoffen 

Holzschacht mit KONE Techniker

Aufzugsschächte aus nachhaltigen Baumaterialien wie Holz bieten eine innovative und umweltfreundliche Alternative zu den traditionellen Schächten aus Stahl oder Beton. Durch den Einsatz von Holz reduziert sich das Gesamtgewicht des Gebäudes. Dach- und Deckenkonstruktionen aus Holz ersetzen Beton und Stahl und bieten die Möglichkeit, große Spannweiten ohne Zwischenstützen zu realisieren. An der grundlegenden Planung ändert sich dabei nichts. Besondere Anforderungen gibt es einzig beim Brandschutz.

Ein zentraler Aspekt ist die Einhaltung von Bauvorschriften und Brandschutzbestimmungen, die je nach Land und Region variieren können. Das erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Architekten, Bauingenieuren und Aufzugherstellern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wahl des richtigen Aufzugsystems. Hier kommen die Aufzuglösungen von KONE ins Spiel. KONE-Aufzüge sind besonders gut für den Einsatz in Holzschächten geeignet, da sie auf die speziellen Anforderungen dieser Konstruktionen abgestimmt sind. Die Aufzüge bieten nicht nur hervorragende Leistung und Zuverlässigkeit, sondern sind auch so konzipiert, dass sie sich in den strukturellen Rahmen von Holzschächten nahtlos integrieren lassen.

Unsere Expertinnen und Experten verfügen über umfangreiche Erfahrungen im Einbau von Aufzügen in Holzschächten. So erfolgt der Einbau effizient und unter Berücksichtigung aller sicherheits- und nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte. Für Bauherren, Architekten und Entwickler, die sich für eine Integration von KONE-Aufzügen in ihre Holzbau-Projekte interessieren, bietet KONE eine professionelle Beratung und Unterstützung an.

Sie haben Fragen, wie Sie einen KONE Aufzug in einen Holzschacht einbauen können - hier finden Sie weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten

Nachhaltigkeit bei KONE

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